Kreislaufwirtschaft

Regenerative Landwirtschaft

LANDWIRTSCHAFT BETREIBEN UND ÖKOSYSTEME SCHAFFEN

Unter regenerativer Landwirtschaft werden Agrarmethoden verstanden, die Kohlenstoff aus der Atmosphäre wieder zurück in den Boden bringen [1]. Mit restorativer Landwirtschaft wird organisches Material im Boden aufgebaut und die Biodiversität des Bodens erhöht.
Um dies zu erreichen werden für jeden Standort mit seinen spezifischen Eigenschaften verschiedene Kombinationen von Methoden ausgewählt, die das Boden-Mikrobiom unterstützen, Nährstoffeinträge und –austräge reduzieren und das Pflanzenwachstum fördern [2].
Permakultur (von „permanent agriculture“) ist eine holistische Anwendung in diesem Sinn, dem zugrunde ein nachhaltiges (ökonomisch, ökologisch und sozial gerechtes) Leben liegt [3]. Permakultur ist ein Planungssystem zur Schaffung [4] lebensfördernder Kreisläufe [5]. Dabei sollen Systeme geschaffen werden, die ihren eigenen Bedarf decken, langfristig nachhaltig sind und währenddessen nichts ausbeuten oder verschmutzen. Hier dienen die Natur und natürliche Ökosysteme als Vorbilder. Verschiedene Elemente sollen so kombiniert werden, dass sich ein produktives System entwickelt, das stabil und widerstandsfähig ist und nicht nur Nutzen für menschliche Bedürfnisse entwickelt, sondern auch Nahrung und Lebensraum für Tiere und Pflanzen bildet. „Wichtige Grundsätze bei der Planung sind, dass grundsätzlich ein Element mehrere Funktionen erfüllen sollte, sowie die gleiche Funktion von mehreren Elementen zur Verfügung gestellt wird“ [6].
Restorative Landwirtschaft kann auch im Wasser betrieben werden, wie das Beispiel 3D Ocean Farming zeigt. Hier wird ein Unterwassergarten angelegt, in dem auf schwebenden Seilen Seetang und Muscheln wachsen und Muschelkäfige am Meeresboden liegen. Durch den schnellwüchsigen Seetang, auch bekannt als „Regenwald des Meeres“, ist der Ertrag pro Hektar sehr hoch [7]. Die Algen können 5-mal mehr Kohlenstoffdioxid absorbieren als Landpflanzen und sind somit klimafreundliche Nahrungslieferanten. Durch das Filtern von Stickstoff durch den Seetang und die Meeresfrüchte kann auch die Wasserqualität verbessert werden [8].
Andere Bereiche restorativer Landwirtschaft können mit landwirtschaftlichen Abwässern betrieben werden, wie z.B. in der extensiven Fischfarm Veta la Palma in Spanien. Dabei wird Wasser aus dem Fluss in ein System von Kanälen und Pumpen auf die einzelnen Teiche verteilt. Abgesehen von gelegentlichem Steuern der Menge des einströmenden Wassers kann, durch natürliches Zutun der pflanzlichen und tierischen Kleinstlebewesen im Wasser und einiger Vögel von außerhalb, saubereres Wasser wieder in den Flusskreislauf zurückgeführt werden, als es entnommen wurde [9].
Zukünftige Anwendungsbereiche betreffen die Fertigation (fertilization und irrigation) von agrikulturellen Prozessen mittels anthropogener Abwässer, wodurch sowohl Trinkwasser als auch Düngermittel eingespart werden könnten. Herausforderungen liegen unter anderen in der Aufbereitung von Abwasser- und Abfallströmen, um die pflanzliche Nährstoffaufnahme zu gewährleisten.

[1] Transition Town Bielefeld e.V., Gerd Wessling, June 2017, https://www.ttbielefeld.de/content/gesundheit-aus-dem-boden-vortrag-von-dr-ute-scheub-forum-offene-wissenschaft
[2] Humusrevolution, Stefan Schwarzer, June 2017, https://www.humusrevolution.de/neudefinition-der-regenerativen-agrikultur-2/
[3] LebensraumPermakultur, Stefan Schwarzer, June 2017, https://lebensraum-permakultur.de/permakultur/
[4] Perma-Norikum,Bernhard Gruber, June 2017, https://permanorikum.wordpress.com/about/definition/
[5] AutarcaMatricultura, Claudia von Werlhof, März 2016, https://www.matricultura.org/pdf/Permakultur_Defnitition_Ethik_Prinzipien_Original_Erweitert.pdf
[6] LebensraumPermakultur, Stefan Schwarzer, June 2017, https://lebensraum-permakultur.de/permakultur/
[7] Kickstarter, Bren Smith, June 2017, https://www.kickstarter.com/projects/greenwave/3-d-ocean-farming-saving-our-seas?lang=de
[8] Eatglobe, Michael Friedländer, June 2017, https://www.eatglobe.com/news/farming/797-farming-3-d-ocean-farming.html
[9] Die Zeit, Wolfgang Lechner, Juni 2012, https://www.vetalapalma.es/publi/101_DIE%20ZEIT.pdf