Bio-basiert

Biokunststoffe

Biobasierte Kunststoffe wachsen nach

Jährlich werden etwa 200 Millionen Tonnen erdölbasiertes Plastik hergestellt. Bis zu 10% davon landen früher oder später im Meer und sammeln sich in riesigen Meeresstrudeln. Das genaue Ausmaß des Great Pacific Garbage Patch (GPGP), dem Müllkontinent des nördlichen Pazifiks ist noch nicht bekannt. Forscher schätzen pro Quadratkilometer eine Million schwimmende Kunststoffteilchen mit einem Gesamtgewicht von 100 Millionen Tonnen. Fakt ist, dass auf ein Kilo Plankton, dem wichtigsten Nährstoff der Ozeane, 46 kg Plastik kommen. Neben Plastikmüll enthält der GPGP vor allem schädliche Chemikalien wie Dioxine, Pestizide, sogar das Nervengift DDT. Eine tickende Zeitbombe, die immer weiter wächst. Und noch sind keine biologischen Abbaumöglichkeiten bekannt.

alchemia-nova forscht an möglichen Einsatzbereichen von biologisch abbaubaren Kunststoffen. Letztere werden überwiegend aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt, dazu zählen u.a. stärkebasierte Kunststoffe, Polylactid (PLA), Polyhydroxyalkanoate (PHA) und zellulosebasierte Kunststoffe. Die Zersetzung von Biokunststoffen zu CO2 und Wasser erfolgt unter Idealbedingungen innerhalb von 6 Wochen. Es existiert bereits eine breite Produktpalette und durch vielfältige Verarbeitungs- und Anwendungsmöglichkeiten können innovative Produkte hergestellt und sämtliche “Petro-Kunststoffe” ersetzt werden. Die wichtigsten technischen Probleme für eine globale Verwendung von Biokunststoffen wurden bereits gelöst. Unglücklicherweise stellt sich die fehlende politische und industrielle Unterstützung als größte Hürde heraus, die Ablagerung, das Recycling und die Verbrennung von Plastik aus der Petrochemie werden stark lobbyiert.

alchemia-nova hatte bei der Einführung von Biokunststoffen und deren industriellem Einsatz in Österreich eine Schlüsselfunktion. Gemeinsam mit der Stadt Linz und der oberösterreichischen Landesregierung war alchemia-nova Initiator für das Projekt LOOP Linz, dessen Primärziel die Förderung nachhaltiger Verpackungstechnologien war. (Das geheimnisvolle Verschwinden – Biokunststoffe gewinnen die Zukunft). Derzeit arbeiten alchemia-nova an der Erstellung einer Biokunststoff Roadmap Österreich 2050 mit dem Ziel erdölbasierte Kunststoffe durch biobasierte zu ersetzen.

Bioplastik KreislaufAllein in Österreich liegt der Bedarf von Kunststofftragetaschen bei ungefähr 700 Millionen Stück pro Jahr. Kontinuierliche Bemühungen unseres Institutes, der Partner und aufgeschlossener Menschen garantieren einen Anstieg der Verpackungen aus PLA oder anderen biologischen abbaubaren Kunststoffen.